Intro:
„Trucks you can trust“ – welche Fahrzeugkategorie könnte dies besser auf unseren Straßen repräsentieren, als ein Mercedes-Benz Feuerwehrfahrzeug!
Vertrauen auf die Ingenieurskunst von Mercedes-Benz Lkw und die bedingungslose Zuverlässigkeit prädestinieren unsere Fahrzeuge als Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes seit jeher.
Ein eindrucksvolles Beispiel versieht nach wie vor seinen treuen Einsatz- und Übungsdienst – und das seit nunmehr 50 Jahren! Ein Mercedes-Benz Löschgruppenfahrzeug „LF16“ der Gemeinde Enzklösterle, das zuverlässig über die vielen Jahrzehnte das Leben und das Hab- und Gut des 1.400 Seelendorfes im Nordschwarzwald beschützte und immer noch beschützt.
1974 wurde das Fahrzeug von der Gemeinde Enzklösterle (Nordschwarzwald, Landkreis Calw) beschafft, nachdem zwei Großbrände im Ort die Beschaffung eines wasserführenden Fahrzeugs notwendig machten. Im harten Ringen gegen den Wettbewerber Magirus, welcher erfolgreich in dieser Zeit die ersten Frontlenker-Modelle vermarktete, entschied sich die Feuerwehr und die Gemeinde für die Anschaffung eines Mercedes-Benz LAF 1113, welcher vom Sonderfahrzeugverkäufer der Niederlassung Freiburg bezogen wurde.
Ausschlaggebend waren die bessere Geländetauglichkeit des Kurzhaubers gegenüber dem Frontlenker und natürlich sein Ruf der Robustheit und Unverwüstlichkeit. Ein wahrer finanzieller Kraftakt für die kleine Schwarzwaldgemeinde mit damals ca. 1.200 Einwohnern, die damals nicht erahnen konnte, wie lohnenswert diese Anschaffung für die nächsten 50 Jahre sein würde.
Das Fahrzeug verfügt über einen aufgeladenen OM352A-Direkteinspritzermotor (5,6l Hubraum), der mit 168PS den Drehmoment über ein 5-Gang-Getriebe (!) auf die Hinterachse stemmt. Der Allradantrieb ist zuschaltbar, die einlegbare Vierradbremse wirkt auf die Vorder- und Hinterräder. Auf eine Servolenkung wurde damals verzichtet – man glaubte damals, das Fahren sei für den ungeübten Fahrer damit zu gefährlich!
Aufgebaut wurde das Fahrzeug von der Firma Albert Ziegler (Giengen a.d. Brenz) zu einem Löschgruppenfahrzeug LF16 mit der damals vorgeschriebenen Normausstattung (800l Wassertank, Feuerlöschkreiselpumpe 16/8 mit 1.600l/min bei 8bar, kleiner Hilfeleistungssatz, Sprungtuch, etc.).
Unzählige Einsätze jedweder Art hat das Fahrzeug erlebt und es ist nicht dokumentiert, wieviele Personen gerettet wurden, wieviele Feuerwehrmänner- und Frauen mit dem Fahrzeug ausgebildet wurden, wieviele Generationen zu Einsätzen und Übungen befördert wurden. Ein stiller Held, der über die Jahrzehnte treu seinen Dienst versah und der wie kein anderes Fahrzeug des Hauses Mercedes-Benz Lkw stand und steht für das, was Feuerwehrfahrzeuge von Mercedes-Benz seit jeher ausmachen: ZUVERLÄSSIGKEIT!
Und somit darf der treue Wegbegleiter mit Funkrufnamen „Florian Enzklösterle 44/1“ demnächst in seinen wohlverdienten Ruhestand gehen. Wir wünschen ihm einen wohlgesonnenen Käufer, der diese Rarität zu schätzen weiß.
Mannschaftskabine für eine Löschgruppe
Der Fahrerarbeitsplatz – übersichtlich schlicht. Zwischen den Sitzen der Ganghebel, der zuschaltbare Allradantrieb und der Hebel für den Nebenantrieb
Das Fahrlicht wird über den Zündschlüssel eingeschaltet; knappe 31.000km in 50 Jahren entspricht einer jährlichen Laufleistung von 620km
Die Beladung der linken Seite umfasst(e) die Atemschutzgeräte, das Sprungtuch, Kaminfeger-Werkzeug sowie Schläuche und wasserführende Armaturen.
Dier rechte Seite des Aufbaues enthält Schläuche, den Schmaummitteltank sowie Geräte für die einfache technische Hilfeleistung sowie ein Nostromaggregat.
Feuerlösch-Kreiselpumpe FP16/8 nach DIN von Ziegler (1.600l/min. bei 8bar). Dahinter der Wassertank mit 800l Wasser. Rechts unten die beiden Hebel für Ein-/Auskuppeln der Pumpe und für das Gas.
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